Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Ketelsby
Die FF Ketelsby wurde am 18.März 1911 von 27 Kameraden in der Gastwirtschaft von Georg Andresen in Ketelsby gegründet. Diese Kameraden waren: Johannes Wollesen August Brix /Johannes Green /Theodor Thomsen /Nicolaus Marxen /Johannes Marxen Friedrich Frigge /Heinrich Detjens /Max Detlefsen /Carl Roos /Christian Iversen /Julius Reimer /Theodor Cordsen /Emil Forde /Hermann Greggersen /Hermann Hansen August Cordesen /Claudi Blender /Hans Jürgensen /Hans Berghoff /Heinrich Block Peter Jensen /Johannes Brix /Heinrich Eggert /Heinrich Hansen /Georg Andresen August Diedrichsen.
Vorher gab es schon eine Brandwehr, eine Art Zwangsfeuerwehr. In dem Gründungsprotokoll heisst es:“ Anlässlich einer Brandwehrübung wurde darüber beraten, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen“. Wann diese Brandwehren gegründet worden sind ist nicht festzustellen. Man nimmt an, das mit Einführung der preußischen Verwaltung 1868 die Gemeinden gegründet wurden und man ihnen auch gleichzeitig die Verantwortung für den Brandschutz Übertrug. 1862 steht in den Chroniken wurde die Kirche, die Schule und das Pastorat aufgefordert, Beiträge für die angeschaffte Spritze zu bezahlen.
Wahrscheinlich gab es eine Handspritze im Kirchspiel die dann im Ernstfall von den Dörfern geholt wurde. Dieses war eine Kastenspritze, das Wasser wurde mit Eimern in den Kasten gekippt und dann von einer Druckpumpe in die Schläuche abgedrückt.
Nun zurück zur Gründungsversammlung. In dem Gründungsprotokoll heißt es, der gegenwärtige Brandmeister der Brandwehr Johannes Wollesen aus Lindaunis übernahm den Vorsitz. Mit einigen Ausnahmen waren alle Anwesenden bereit in die Freiwillige Feuerwehr einzutreten. Zweiter Punkt war die Übernahme der Kosten. Da gleichzeitig die Gemeindevertretung tagte, um zwei neue Gemeindevertreter zu wählen, beschloss die Gemeindevertretung, die Kosten für die Ausstattung der Feuerwehr zu Übernehmen. Als dritter Punkt der Tagesordnung standen Wahlen auf der Tagesordnung. Als Hauptmann wurde der Müller Johannes Wollesen aus Lindaunis einstimmig gewählt. Als Steigerführer der Kätner Th. Thomsen aus Boknis. Spritzenführer zugleich Vizehauptmann wurde der Parzelist August Brix aus Hegeholz, der jedoch sein Amt als Vizehauptmann zurück gab.
Dafür wurde der Hofbesitzer Nicolaus Marxen aus Ketelsby gewählt. Als Schriftführer wurde der Parzelist Chr. Iwersen aus Hegeholz gewählt der auch das erste Protokoll geschrieben hat. Schiedsrichter wurde der Hufner Aug.Diedrichsen aus Akeby. Der Hauptmann wurde beauftragt Uniformen zu bestellen.
Die neue Feuerwehr tagt in 1911 gleich viermal. Am 27.Mai beschloss man am Kreisfeuertag in Erfde teilzunehmen. Der Hauptmann und der Spritzenführer meldeten sich zur Teilnahme und bekamen jeder ein Reisegeld von 8 Mark aus der Vereinskasse. Am 11 Juni 1911 wurde die neue Satzung angenommen und der Mitgliederbeitrag auf 10 Pfennig pro Monat festgelegt. Bei nicht erscheinen zur Übung mussten 50 Pfennige bezahlt erde, wer zu spät kam, musste 20 Pfennige bezahlen. Die erste Generalversammlung nach der Gründung fand am 21 November 1911 statt. Hauptpunkt der Versammlung war ein Vorfall bei einem Brand in Süderbrarup. Der Gerätemeister hatte die Spritze nicht im Ordnungsmäßigen Zustand und wurde zu einer Geldstrafe von 6,50 Mark verurteilt. Weiter war vorgekommen, dass die Feuerlöschgeräte zu anderen Zwecken benutzt wurden. Das soll in Zukunft 3 Mark Strafe kosten. Der Gerätemeister wurde entlassen und ein neuer gewählt. Wenn ein Mitglied der Feuerwehr bei einem Brand nicht erscheint muss er 50 Pfennig Strafe zahlen. Mit einem „Hoch“ auf den Kaiser wurde die Versammlung geschlossen. Am 27.Februar 1912 fand das erste Stiftungsfest in Ketelsby statt.
Der Vorsitzende hielt eine markige Rede die mit einem Hoch auf den Kaiser endetet. Es folgte eine Kaffeetafel und eine Theatervorführung. Am 02 April 1914 fand die letzte Versammlung vor dem ersten Weltkrieg statt. Das nächste Protokoll erscheint am 05.März 1921. Auf der Versammlung wurden die ersten Ehrenabzeichen für 10 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr verliehen. Bei der Gemeindeversammlung am 26 Juli 1924 wurde beschlossen, wegen der Geldentertung die Kameradschaftskasse aufzulösen. Da der bisherige Hauptmann Johannes Wollesen verzogen war wurde Peter Berghoff zum neuen Hauptmann gewählt. Auf der Hauptversammlung vom 18 März 1932 wurde beschlossen wegen der schlechten Wirtschaftlichen Lage vorerst keine Mitgliedsbeiträge mehr einzuziehen. Die Hauptversammlung vom 11 Oktober 1933 beschloss wieder Mitgliedsbeiträge zu erheben und es wurden die neuen Richtlinien der N.S. Regierung zur Gleichschaltung vorgelesen und angenommen. Zur Einladung der Hauptversammlung 07 November 1935 heisst es jetzt Löschzug III Ketelsby. Weiter wurde beschlossen die Uniformen nach der neuen Vorschrift ändern zu lassen. 1936 wurde das 25 jährige Bestehen gefeiert. Am 24 November 1938 war die letzte Versammlung vor dem 2 Weltkrieg. Da viele Feuerwehrleute zur Wehrmacht eingezogen waren musste die Ehrenabteilung wieder aktiv werden. Ab 1941 musste in jedem Dorf Wache gegangen werden. 2 Mann lösten sich ab. Es wurde ein Wachbuch geführt, in das sämtliche Vorkommnisse eingetragen wurden. Wenn Flugzeugabstürze waren oder Bomben fielen mussten Wachen gestellt werden. 1943 bekam die Wehr die erste Motorspritze, eine TS8 von Köbe aus Luckenwalde. In einem Einachsanhänger war die ganze Ausrüstung untergebracht und von wurde von einem Pferde bespannten Wagen gezogen. Zur Unterstützung der Polizei wurde in jeder Gemeinde ein Landwachposten eingerichtet.
Meistens ein ehemaliger Soldat und ein aktiver Feuerwehrmann. Er war mit einer Waffe ausgerüstet und hatte die Aufgabe wenn feindliche Flugzeuge abgeschossen wurden die Besatzung zu verhaften. Die erste Versammlung nach dem Krieg fand am 22 November 1947 statt. Punkt 1 in der Tagesordnung war das verteilen von 1,5 Pfund Seifenpulver pro Person. Es ist ein Zeichen der wirtschaftlichen Verhältnisse der Zeit. Der Wehrführer Peter Berghoff legte aus Altersgründen sein Amt nieder.
Zum Nachfolger wurde Hans Marxen aus Ketelsby gewählt. Auf der Hauptversammlung vom 12 Dezember 1949 wurde berichtet dass die Wehr zu vier Einsätzen gerufen wurde.
Der Brandstifter von Angeln trieb sein Unwesen .Am 27 Oktober 1954 wurde Christian Matthiesen zum Wehrführer gewählt. Hans Marxen wurde zum Amtswehrführer gewählt worden. Am 18 März 1961 wurde das 50 jährige Bestehen der Wehr gefeiert. Von den Gründungsmitgliedern waren Johannes Green, Boknis, Carl Roos, Ketelsby, August Brix, Hegeholz und Max Detlefsen, Lindaunis anwesend. Ab 1966 wurde das Feuerwehrfest mit der Freiwilligen Feuerwehr Lindau bei Scheff in Kiesby gefeiert. Am 17 Januar 1975 wurde Hanno Wollesen zum Wehrführer gewählt. Am 19 Dezember 1976 wurde der in Eigenleistung errichtete Unterrichtsraum eingeweiht. Im Dezember 1978 wurde ein gebrauchter VW Bus als Löschfahrzeug von der Gemeinde Boren übergeben. Von nun an war die Wehr voll motorisiert.
Im August 1984 wurde ein neues Fahrzeug, ein Mercedes Benz 310, an die 3 Wehren der Gemeinde Boren übergeben. Im Jahre 1987 wurde die Gemeinde Boren an die Zentrale Wasserversorgung angeschlossen. Von nun haben die Hydranten die Brandbekämpfung wesentlich vereinfacht. 1986 wurde das 75 jährige Bestehen gefeiert. 1989 hat sich die Wehr einer Leistungsbewertung gestellt und das Feuerwehrbeil in Bronze erhalten.1990 wurden für die Wehren der Gemeinde Boren Atemschutzgeräte angeschafft und Kameraden für den Atemschutz ausgebildet. 1992 traf man sich auf Initiative von Kamerad Helmut Schwebel mit den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr aus Reichwalde in Brandenburg. Es wurde eine Patenschaft gegründet und man besucht sich seitdem jährlich zu den Feuerwehrfesten. Am 06 Februar 1998 wurde Helmut Schwebel zum Wehrführer gewählt. Seit dem 06 Februar 2004 ist Olaf Wollesen aus Lindaunis Wehrführer .Stellvertretener Wehrführer ist Hans Marxen aus Ketelsby .Gruppenführer Matthias Andersen aus Ketelsby, Schriftführer Jens Petersen aus Lindaunis, Gerätewart Arne Fries aus Güderottstamm und Sicherheitsbeauftragter Olaf Marggraf aus Lindaunis.
Die Wehr hat derzeit 20 nur männliche aktive Mitglieder davon 6 Atemschutzgeräteträger und 10 Mitglieder in der Ehrenabteilung. Die Alarmierung im Alarmfall erfolgt über Sirenen und Pager.